Abendgespräche zu dritt.
Manchmal benötigen wir gemeinsame Zeit und Raum für Zusammenkünfte, Anregung und Resonanz. Die Zeit habt ihr euch genommen, den Raum habt ihr gefunden, die Anregungen bekommt ihr hier.
Thesen zu Organisationen
Hier sind einige Thesen, die so oder so ähnlich im Laufe des Tages gefallen sein könnten. Lasst diese noch einmal auf euch wirken. Was klärt sich, welche Fragen entstehen?
- Eine Organisation kann als Verkettung von Entscheidungen aufgefasst werden.
- Organisationen haben Strukturen zur Reduktion von Mehrdeutigkeit und Datendiffusität (Beurteilungskriterien und Entscheidungsprämissen).
- Organisation ist organisierte Aufmerksamkeitssteuerung – was wahrgenommen und nicht wahrgenommen werden soll, blinde Flecken.
- Organisationen vergessen, dass sie Strukturen und Aufmerksamkeitssteuerung erfunden haben und verwechseln Wahrgenommenes mit Realität.
- Eine Organisation behandelt einen Teil der dort ablaufenden Kommunikationen als Entscheidungen.
- Nach der Entscheidung ist vor der Entscheidung, jede Entscheidung gibt den Korridor für die nächste Entscheidung vor.
- Eine Entscheidung muss oft einem Wert Vorrang vor einem anderen geben.
- Viele Entscheidungen müssen ein Dilemma lösen und können dadurch das nächste Dilemma auslösen.
- Die Umwelt spiegelt die gestaltende Handlung der Organisation. Erst wenn ich die Reaktion der Umwelt wahrnehme, weiß ich, was ich vermittelt habe.
- Organisationen vergessen, dass sie ihre Umwelt definieren und durch diese definiert werden, wodurch sie Veränderungen im Innen- und Außenbereich nicht mitbekommen.
- Die primärste Organisationsentscheidung ist der zweiseitige Vertrag mit Personen: Du gehörst zu uns – Ich gehöre zu euch (anders als Familie).
- Die beteiligten Personen sind Umwelten der Organisation. Wenn eine obere Ebene etwas entschieden hat, entscheidet die untere, ob sie dies annimmt, widerspricht oder die Organisation verlässt. Und umgekehrt.
- Persönliche Muster über Entscheidungsprozesse spielen hinein, wie es in der Organisation läuft.
- Radikale Marktwirtschaft: In der Organisation findet permanenter Handel statt. Man gibt und nimmt, jeder hat dabei seine eigene Währung.
- Jeder trifft Entscheidungen.
- Wo ein Team ist, da auch eine Organisation.
- Teams sind spezielle soziale Systeme. Sie werden als Teil einer Organisation mit dem Ziel gebildet, spezifische Funktionen innerhalb der Organisation zu erfüllen.
- Ein Team besteht aus Verhalten und Entscheidungen.
- Teams haben keinen gemeinsamen Arbeitsauftrag, der wird von der Organisation entschieden.
- Insofern ein Team selbst Entscheidungen fällt, ist es Teil der Organisation.
- Erarbeitet ein Team nur Optionen, liegen die Entscheidungen woanders. Dann dient die Entscheidung, ein Team zu installieren, der Vorbereitung weiterer Entscheidungen.
- Ohne Organisation keine Rollen, ohne Rollen keine Organisation.
- Eine Rolle ist eine auf die Belange der Organisation zugeschnittene soziale Adresse, ein Verhaltensprofil.
Kontexte der Entscheidungsträger erforschen
Was sind die oft übersehenen, aber entscheidenden Aspekte, die für das Verständnis meiner Arbeit/meines Kontextes unerlässlich sind? Was ist für mich in meinem Arbeitsbereich selbstverständlich, aber den meisten Außenstehenden nicht bewusst?